News

Messen wir richtig?

Die an der Überwachung der drei Juraseen beteiligten kantonalen Gewässerschutzlabors sind nach der Norm ISO/EN 17025 akkredidiert. Das Qualitätsmanagementsystem stellt u.a. sicher, dass die Probenahmen korrekt erfolgen und die Messresultate stimmen. Auch die mit unserer Seesonde aufgenommenen Tiefenprofile unterliegen der Qualitätssicherung. Während Wasserproben im Labor mit verschiedenen Methoden und mit Hilfe von Referenzlösungen sehr genau analysiert werden können, sind die in situ und in grösseren Wassertiefen gemessenen Werte nicht so einfach zu überprüfen. Hier helfen Vergleichsmessungen mit verschiedenen, unabhängig von einander funktionierenden Seesonden.

Am 31.8.06 fand auf dem Bodensee eine internationale Kampagne zur Überprüfung dieser Messgeräte statt. Um vergleichbare Daten zu erhalten, wurden hochauflösende Tiefenprofile gleichzeitig mit mehreren im voraus kalibrierten Seesonden aufgezeichnet. Die Resultate erlauben eine Aussage über die Genauigkeit der unterschiedlichen Sensoren und die Streuung der Messwerte. Die für unsere Seeüberwachung eingesetzte Seesonde Seabird SBE-19 lieferte dabei sehr gute Resultate.

Die Abweichungen gegenüber den Mittelwerten bei sämtlichen gemessenen Parameter war gering und bestätigte unsere Behauptung:

Wir messen meistens richtig! 😉

Die Seen brauchen die Kälte

Die lang anhaltende, stabile Inversionslage mit Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt hat im Dezember und Januar das Seewasser abgekühlt. Auch die 3 Jurarandseen haben von dieser Wetterlage profitiert und so wieder Sauerstoff getankt. Während der Neuenburgersee bereits Mitte Januar bis auf den Grund zirkuliert hat, fehlen dem Bieler- und Murtensee noch einige Meter bis zur vollständigen Durchmischung.

Wenn die Temperaturen winterlich bleiben und der Wind über die Seen fegt, wird auch das Wasser dieser beiden Seen wieder vollständig mit Sauerstoff gesättigt sein. Durch dieses sich jährlich wiederholende Phänomen kann auch das sauerstoffarme Tiefenwasser des Bieler- und Murtensees ausgetauscht und regeneriert werden.

Hitzesommer 2003: Auswirkungen auf die Seen

Wie war das noch, letzten Sommer? Bereits im Juni erreichten die Seen angenehme Temperaturen und die Badesaison dauerte bis in den September hinein. Bei der langandauernden Hitzeperiode fragten sich aber manche, ob die hohen Wassertemperaturen den Fischen oder Seen schaden würden. In der Zwischenzeit haben die Seen zirkuliert, Sauerstoff getankt und das Wasser ist wieder winterlich kalt. Hat der Sommer 2003 keine Spuren im See hinterlassen?

Während z.B. im Bodensee der Seepegel auf historische Tiefstände sank, war dies in den Jurarandseen dank der Seeregulierung nicht der Fall. Üppiger als sonst dürften sich aber die grösseren Wasserpflanzen entwickelt haben, obwohl dazu keine Daten vorliegen. Die stabilen Wetterlagen und hohen Temperaturen haben auch das Wachstum der mikroskopisch kleinen Algen (des Phytoplanktons) begünstigt. Vor allem im Murtensee haben sich 2003 die Algen stärker ausgebreitet als in den letzten Jahren. Entsprechend schlechter waren in diesem See auch die Sauerstoffbedingungen, da die absterbenden Algen übermässig viel Sauerstoff verbrauchten. Jetzt im Februar 2004 hat der See bis auf den Seegrund zirkuliert und das Wasser ist wieder mit Sauerstoff gesättigt. Im Bielersee entsprach zwar auch letztes Jahr der Sauerstoffgehalt des Tiefenwassers nicht den Anforderungen der Gewässerschutzverordnung, aber eine relevante Verschlechterung gegenüber 2002 ist nicht festzustellen. Der Neuenburgersee reagierte dank seinem grossen Wasservolumen nur wenig auf die hohen Sommertemperaturen.

Profitiert vom warmen Wasser und dem erhöhten Nahrungsangebot haben die Fische. Im Gegensatz zu den hitzegeplagten Flussfischen, fanden die Fische im See zu jeder Zeit Wasserschichten, welche ihnen zusagten. Die Fischer auf den Jurarandseen sind denn auch mit ihren Fängen zufrieden. Der Hitzesommer 2003 hat den Jurarandseen also nicht geschadet! Am meisten aber haben sich die Badgäste über das schöne und warme Wetter gefreut!